Alpakaspaziergänge in Trasadingen

über das Alpaka

Ursprung

Alpakas und Lamas gehören zur Familie der Kamele. Kamele und Dromedare sind Altwetlkameliden und stammen aus Afrika und Asien. Alpakas und Lamas sowie die Urformen Guanako und Vikunja gehören zu den Neuweltkameliden, diese haben ihren Ursprung in Südamerika, hauptsächlich in den Hochanden von Peru, Bolivien, Chile und Ecuador. Auf einer Höhe von 3000 bis über 5000m müssen sie mit sehr grossen Temperaturschwankungen auskommen. Auch das Nahrungsangebot ist sehr karg.

In ihrer Heimat werden Alpakas hauptsächlich als Wolllieferanten gehalten, Lamas hingegen als Fleischlieferanten und Lastentiere.

Lama oder Alpaka?

Lamas und Alpakas unterscheiden sich in erster Linie in der Grösse. Das Lama erreicht eine Schulterhöhe von 120 - 130 cm und ein Gewicht von 120 - 150kg, das Alpaka ist nur 75 - 100 cm gross und hat ein Gewicht von 45 - 80 kg. Ganz typisch sind beim Lama die "Bananenohren", das Alpaka hingegen hat speerförmige Ohren.

Arten

Das Alpaka stammt vom Vikunja ab. Im Walterzoo und im Zoo Zürich kann man diese Urform noch bestaunen. Es gibt zwei Arten Alpakas: Huacaya (90%) und Suri (10%). Sie wurden vor ca. 5000 Jahren domestiziert. Das Huacaya hat ein Teddybär ähnliches Aussehen, die Fasern stehen vom Körper ab und haben einen Crimp (Kräuselung). Die Suris haben hängende Zapfenlocken, welche mit einem Drall versehen sind und einen feinen Glanz.

Alpakas gibt es in vielen verschiedenen Farbtönen. Von weiss über grau zu schwarz und vielen Brauntönen. Offiziell gibt es 22 natürliche Farbtöne. Immer mehr sieht man auch die speziellen Appaloosa mit den Punkten im Fell.

Die ersten Alpakas kamen in den 90er Jahren in die Schweiz. Bei uns werden die Tiere zu Zuchtzwecken, als Hobbytiere und Wolllieferanten gehalten. Immer mehr werden sie auch anstelle von Schafen eingesetzt um in bewohnten Gebieten Landschaftspflege zu betreiben. Der grosse Vorteil gegenüber den Schafen ist, dass sie sehr leise sind. Ausser manchmal einem Summen hört man nichts von ihnen.

Verhalten

Nach einer Tragzeit von 11 - 12 Monaten bringt die Stute an einem schönen Tag um die Mittagszeit das Fohlen (Cria), meist stehend, zur Welt. Es wird von der Mutter nicht trockengeleckt, muss aber bis am Abend trocken sein, da die Nächte in den Anden sehr kalt sein können. Nach 1 - 3 Stunden steht das Kleine und hat bereits das erste Mal getrunken. Zu Beginn ernähren sie sich von der Muttermilch und immer mehr auch von Gras und Heu. Die Stuten werden mit 1 - 2 Jahren geschlechtsreif, die Hengste erst mit 2,5 - 3 Jahren. Alpakas können bis zu 25 Jahre alt werden. Sie sind Herdentiere und haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Auch sind sie sehr reinlich, sie legen Kotplätze an und halten so ihre Weide und den Stall sauber.

An die Fütterung stellen sie keine grossen Ansprüche, raufutterreiche Nahrung mit Heu und im Sommer zusätzlich Weide genügt ihnen vollkommen. Sie haben einen dreiteiligen Magen und werden als unechte Wiederkäuer bezeichnet. Echte Wiederkäuer wie Kühe haben vier Mägen.

Alpakas haben bei uns keine natürlichen Feinde, im Gegenteil, sie werden zum Teil sogar als Herdenschutztiere eingesetzt. Zum Beispiel bei Hühnern gegen den Fuchs. Lamas werden sogar gegen den Wolf eingesetzt.

Das Hauptproblem bei uns sind Parasiten. Darum ist es sehr wichtig, regelmässig Gewichtskontrollen und Kotproben zu machen. Den Tieren merkt man Krankheiten häufig erst an, wenn es schon zu spät ist. Auch Vergiftungen sind bei Alpakas leider eine bekannte Todesursache. Gerade bei Hecken ist Vorsicht geboten. Aber auch auf Weiden können Giftpflanzen vorkommen.

Fasern

Ein Alpaka muss einmal jährlich geschoren werden. Die Faser gilt als eine der wertvollsten, vergleichbar mit Kaschmir oder Merinowolle. Da die Fasern in der Mitte hohl sind, sind sie ca. fünfmal wärmer als Schafwolle. Sie können ca. 25% ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Da die Wolle keine Schuppenkanten (Widerhacken) hat, kratzt sie auch nicht. Die Fasern eignen sich auch für Allergiker, da sie kaum Lanolin (Wollfett) enthalten. Bei uns werden die Fasern hauptsächlich zu Kleidungsstücken verstrickt oder zu Bettdecken verarbeitet.

Hilfe - die spucken!

Spucken Alpakas? – ja sie spucken aber normalerweise nicht gegen Menschen. Untereinander wird aber bei Futterneid oder um die Rangordnung zu klären, gespuckt. Trächtige Stuten spucken Hengste an, die ihr Glück versuchen möchten. Also ist das eine Art Schwangerschaftstest.

meine Tiere

Im Sommer 2021 sind zwei trächtige Alpakastuten bei uns eingezogen. Beide haben im Sommer 2022 ein Hengstfohlen zur Welt gebracht.

Die tiefdunklen Augen, ihre langen Wimpern, ihre Neugierde und ihre Ruhe haben es mir angetan.

Soraya

Hallo, ich möchte uns vorstellen.

Ich bin Soraya und am 27. 4. 2016 auf die Welt gekommen. Eigentlich bin ich die Chefin, aber die anderen glauben das nicht immer. Wenn ich beim Spazieren vorne bin, kommen wir am schnellsten vorwärts. Aber manchmal bleibe ich einfach stehen, spitze die Ohren und sehe ganz konzentriert in die Ferne. Meine Besitzerin versucht jeweils rauszufinden, was ich beobachte, aber meistens findet sie es nicht raus.

Gasella

Gasella ist am 18. 7. 2019 geboren und mit mir zusammen im Juni 2021 auf den Rütihof gekommen. Meistens sind wir ganz lieb miteinander, aber manchmal da fliegen die Fetzen - also ich meine die Spucke.

Leider ist Gasella am 16. 11. 2023 nach zwei Tagen Tierspitalaufenthalt verstorben. Die Todesursache konnte nicht vollständig geklärt werden.

Rocco

Rocco ist mein Fohlen und wurde am 10. 5. 2022 geboren. Er ist der frechste unter uns allen.

Wie man sieht, wälzt er sich liebend gerne im Stroh.

Django

Django ist das erste Fohlen von Gasella und wurde am 15. 6. 2022 geboren. Er ist sehr gwunderig aber doch gerne in Deckung von uns anderen. Mit Rocco kann er wunderbar spielen, es ist eine Freude ihnen dabei zuzusehen.

Marlo

Am 16. 6.2023 habe ich bereits das zweite Fohlen auf dem Rütihof geboren. Marlo ist ein aufgeweckter Junge, der viel herumspringt.

Nilo

Auch Gasella hat wieder ein Fohlen bekommen. Nilo ist am 21.6.2023 geboren. Da er beinahe gleich alt ist wie Marlo können die beiden wunderbar zusammen spielen und einander necken.

Mitte Dezember 2023 hat unsere Besitzerin zwei Kolleginnen für uns gekauft. Nun habe ich wieder weibliche Unterstützung.

Alysha

Die Älteste unter uns ist nun Alysha. Sie ist am 23. 6. 2006 geboren. Da sie eine sehr ruhige Dame ist, kann sie wunderbar für Spaziergänge eingesetzt werden.

Noemi

Noemi ist ein Jahr jünger als ich aber die Grösste unter uns. Ihr Geburtsdatum ist der 20. 7. 2017. Bevor sie zu uns kam, wurde sie noch nie bei Spaziergängen eingesetzt. Unsere Besitzerin hat mit ihr geübt und war ganz überrascht, dass sie nach zwei Übungsrunden jetzt bereits mit Gästen mitlaufen kann. Solange sie Alysha vor sich hat, läuft sie ruhig hinterher.

Bonita

Nach zwei Jungs, habe ich am 15.6.2024 nun ein Stutfohlen geboren. Unsere Besitzerin ist glücklich nach vier Hengsten nun endlich eine Jungstute zu haben. Bonita ist eher scheu. Wenn sie das Vertrauen zum Menschen hat, bleibt sie für Streicheleinheiten aber ruhig stehen.